Es treibt der Wind im Winterwalde
Die Flockenherde wie ein Hirt,
Und manche Tanne ahnt, wie balde
Sie fromm und lichterheilig wird.
Sie lauscht hinaus. Den weissen Wegen
Streckt sie die Zweige hin bereit
Und wehrt dem Wind und wächst entgegen
Der einen Nacht der Herrlichkeit.
Rainer Maria Rilke
Am 8. Dezember wird in den USA der nationale Tag des Weihnachtsbaums (National Christmas Tree Day) gefeiert. Aber woher stammt der Brauch des Christbaums überhaupt?
Der Brauch des Weihnachtsbaums
Der Weihnachtsbaum ist das wohl bekannteste Symbol des Weihnachtsfestes. Seinen Ursprung hat er wahrscheinlich in der heidnischen Tradition. Zur Zeit der Wintersonnenwende, um den 22.12. herum, wurden grüne Zweige, wie z.B. Misteln als Zeichen des Lebens ins Haus geholt. Sie sollten Wintergeister vertreiben und für Schutz und Fruchtbarkeit sorgen. Das Christentum bzw. die Kirche legte den 24.12. als Geburtstag von Jesus fest und erschufen damit die Grundlage für das Weihnachtsfest. Wie so oft vermischten sich die Bräuche und Rituale und so wurde in unseren Breitengraden begonnen eine Tanne, als immergrüner Baum, aufzustellen. Dieser Brauch wurde schließlich gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu einem festen Bestandteil des Weihnachtsfestes in Deutschland.
Der Weihnachtsbaum anthroposophisch geschmückt
Im anthroposophischen bzw. Waldorfhaushalten und Einrichtungen wird der Weihnachtsbaum oft auf eine besondere Art geschmückt. Dies geht auf eine Anregung Rudolf Steiners zurück, den Weihnachtsbaum mit 33 Wachskerzen und 33 frischen
Rosen zu schmücken in Bezug auf die 33 Lebensjahre des Jesus.
Hinzukommen dann noch verschiedene Zeichen, Planeten- und Mysterienzeichen genannt, die in einem bestimmten Muster an den Baum gehangen werden.
Abgesehen davon, dass es ästhetisch durchaus schön und besonders aussieht, haben diese Zeichen natürlich auch einen geisteswissenschaftlichen Hintergrund. Euch dazu etwas anhören, könnt ihr im Hörbuch Zeichen und Symbole des Weihnachtsfestes.
Im Waldorfshop findet ihr natürlich auch schönen Baumschmuck.
Ein nachhaltiger Weihnachtsbaum
Die meisten Weihnachtsbäume stammen von Plantagen. Die einseitige Bepflanzung sowie der intensive Einsatz von Dünger und Pestiziden schadet Insekten, verunreinigt Gewässer und laugt den Boden aus. Zudem steht die benutze Waldfläche nicht für eine Aufforstung zur Verfügung.
Daher geht seit ein paar Jahren der Trend hin zum nachhaltigen Weihnachtsbaum.
Eine Variante ist der Kauf eines Fair Tree.
Fair Trees verbessert die Arbeitsbedingungen der georgischen Zapfenpflücker. Sie bekommen einen angemessenen Lohn und Kletterausrüstung nach höchstem EU-Standard, gewährleistet die nachhaltige Produktion auf allen Stufen – vom ökologischen Samen bis hin zur umweltgerechten Aufzucht des Weihnachtsbaums, trägt zur Verbesserung der Lebensbedingungen vor Ort in Georgien bei. (Quelle)
Eine andere Variante ist es, einen Bio-Weihnachtsbaum im Topf zu kaufen oder sogar ihn nur zu leihen. Und natürlich gibt es auch die Möglichkeit, sehr kreativ zu werden und die verschiedensten Licht-, Stoff- und Holzkonstruktionen zu basteln!