Kindheit und Jugend heute
Sinn und Unsinn der Erziehung
Artikelnummer 15132
Nach der Lektüre dieses Buches wird man Kinder mit anderen Augen sehen!
Die meisten Kinder werden nicht wegen, sondern trotz Erziehung zu normalen Erwachsenen!
Pädagogische Ratgeber gibt es genug. Dieses Buch ist ein Aufruf, Kinder ernst zu nehmen. Zukünftig kann Erziehung nicht mehr von Mythen, Erwartungen und Zielen des Erwachsenen ausgehen, sondern wird am Blick für den Lebens- und Schicksalszusammenhang des individuellen Kindes ansetzen müssen.
Der Autor löst unseren auf »Auffälligkeiten« des Kindes starrenden Blick und lenkt ihn, für Verständnis und Handhabung des Kindes, auf dessen konkrete Lebensumstände, Erfahrungen und Belange.
Wie erleben Trennungskinder, Migrantenkinder, Geschwisterkinder, wie erleben zum Beispiel auch Jungen ihre soziale Umwelt, ihren eigenen Lebenszusammenhang? Auf jeden Fall anders als die Erwachsenen, die diese zum Objekt ihrer pädagogischen Begierde machen. Und wie kann der Erwachsene hören und achten lernen auf dieses Erleben des Kindes?
Das Buch führt zu einer heilsamen Verunsicherung und stellt, was Erziehung sein kann, auf eine völlig neue Grundlage. Dem Leser wird erlebbar: Traditionelle Erziehung hat ausgedient, schon weil sie sich heute zu Recht als erfolglos und kontraproduktiv herausstellt.
Inhalt
Vorwort
Erster Teil: Bilder von Kindheit
Schicksal und Biographie
Ein Kunstwerk entsteht
Wie entsteht Individualität?
Urbild und Abbild
Die besondere Abhängigkeit des Kindes
Die Entdeckung der Kindheit eine historische Skizze
Kindheit im Mittelalter
Schule im Mittelalter
Die Entdeckung und Besetzung des »Kontinents Kindheit«
»Denn von Natur sind alle Kinder zum Bösen geneigt«
Der Matrosenanzug
Die Fünfziger Jahre
Das Bild von Kindheit heute
Das Kind ist Zukunft
Die Sorge um das Kind
Die Hochrechnung
Private Bilder von Kindheit
Kindheit als Survival-Training
Das Kind als Nervensäge
Das Kind als Dummerchen
Das Kind als Student
Das Kind als Naturkatastrophe
Das Kind als Kumpel
Bilder von Kindheit in anderen Kulturen
Die Aborigines
Eskimo
Das »auffällige« Kind
Das »unruhige Kind«
Die dringliche Frage nach der Ursache
Der Kontext der Auffälligkeit
Erziehung oder Therapie
Das Ich des Kindes hören
Schicksal hören
Das »Du« Hören
Was bedeutet Erziehung?
Zweiter Teil: Stationen und Lebenswelten der Kindheit
Innere Gesetzmäßigkeiten in der Biographie des Kindes
Das dritte Lebensjahr
Das fünfte Lebensjahr
Das neunte Lebensjahr
Der Übergang ins dreizehnte Lebensjahr
Pubertät
Ein Elternabend
Ein Geburtsvorgang
Die Herausforderung für die Eltern
Ängste in der Entwicklung
Aggression und Entwicklung
Aggression als Suche nach Grenze
Nachahmung
Der Trotz
Der Harmonieallergiker
Frechheit
Gummierziehung
Aggression zur Wiederherstellung verletzter Grenzen
Spannungsabfuhr
Chronische Aggressivität
Ausgleich statt Strafe
Das angegriffene Kind
Kalte Aggression
Jugendkriminalität oder ein Bild von Jugend
Etwas Statistik
Entstehungs- und Bedeutungszusammenhänge
Die Clique
Das Interesse an Jugendkriminalität
Zwischen den Eltern
Das Kind belastet die Ehe
Das Kind verantwortet nicht die Ehe
Das Kind sucht Nähe und Abgrenzung zugleich
Die unterschiedliche Bedeutung von Vater und Mutter
Geschwister verändern die Beziehungen
Ein anderes Bild
Die Eltern trennen sich
Sieben Fallen
Was ändert sich?
Die Beziehung zu den Elternteilen ändern
Das »auffällige« Trennungskind
Die Führung des Kindes in der Trennung
Die neue Qualität des Ich
Sieben Rechte
Das Kind in der Patchwork-Familie
Das Kind und die alleinerziehende Mutter
Geschwister
Das adoptierte Kind
Motive der Adoption
Verlust der Herkunft
Suche nach Herkunft
Unterstützung durch die Adoptiveltern
Geschichte
Migrantenkinder
Zbginiew
Zwischen den Welten
Belastungen
Interkulturelle Pädagogik
Die Jugendszene am Bahnhof
Die Szene als Organismus
Das Schauspiel
Bedeutung der Szene
Mißtrauen
Mutters Junge
Scham
Jungenspezifische Erziehung
Strafende Erziehung
Zu spät
Zu früh
Maßregelnde Erziehung ist asynchron
Unterstützung statt Strafe
Instanz statt Person
Aus dem Gruselkabinett häuslicher Pädagogik
Das Kind als Erntegut
Vom Objekt zum Subjekt der Kindheit
Orte der Selbstbestimmtheit
Die Bedeutung der Erziehung ist begrenzt
Aus dem Vorwort
Nach 16 Jahren Erziehungsberatung bin ich zu der Auffassung gekommen, dass Kindheit sowohl überschätzt wie unterschätzt wird. Sie wird überschätzt, was ihre kausale Bedeutung für das spätere Erwachsenenleben und die Möglichkeiten prägender Erziehung betrifft. Sie wird unterschätzt, was ihre Eigenständigkeit und Eigengesetzlichkeit betrifft. Um dieser Eigenständigkeit Gehör zu verschaffen, halte ich es für sinnvoll, dass wir die Haltungen, Motive und die Bilder von Kindheit hinterfragen, aus denen heraus wir erziehen.
Der Text ist insofern einseitig, weil er aus der Erziehungsberatung hervorgeht, das heißt aus einem Zusammenhang, in dem nur Kinder und Eltern in Erscheinung treten, die untereinander in Schwierigkeiten kommen, die sie meinen, selbst nicht mehr handhaben zu können. Das Bild eigenständigen und eigenberechtigten Erlebens des Kindes, das ich von da entnehme, ist also möglicherweise nicht repräsentativ. Andererseits ist nicht erkennbar, weshalb die Anlässe, die Eltern und Kinder zur Erziehungsberatung führen, grundsätzlich verschieden sein sollten von familiären Gegebenheiten, die nicht bis zur Erziehungsberatung vordringen. Vielmehr dürften jene Anlässe nur wie vergrößert, wie unter dem Mikroskop normale Missverständnisse und Probleme sichtbar werden lassen
Deshalb geht es hier auch nicht um einen Erziehungsratgeber und nicht um ein Kompendium kindlicher Verhaltensauffälligkeiten, sondern um die Hintergründe, aus denen heraus wir erziehen. Mein Bild von Erziehung ist offen. Im Moment scheint mir die Präsenz des Erwachsenen wichtiger als Methoden.
Die Beispiele sind typisiert. Sie sind jeweils zusammengesetzt aus konkreten Beratungsfällen. Ich bin mir im Klaren darüber, dass Typisierungen und Verallgemeinerungen den Einzelfall nie erschöpfend beschreiben, ihm insofern nie gerecht werden, sondern günstigenfalls nur die Funktion haben können, Perspektiven zu eröffnen.
MATHIAS WAIS
Über den Autor:
Mathias Wais,
geboren 1948, studierte Psychologie, Judaistik und Tibetologie in München, Tübingen und Haifa und schloss als Diplompsychologe ab. Eine psycho-analytische Ausbildung und Forschungen folgten.
Er leitet seit 1985 das Dortmunder Zentrum »Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene« und ist Autor zahlreicher Sachbücher. Ausgedehnte Vortrags- und Seminartätigkeit.
272 Seiten, Broschur
ISBN 3-932386-45-0
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