Waldorfpädagogik und Anthroposophie

Waldorfpädagogik und Anthroposophie

Geisteswissenschaftliche Menschenkunde – Pädagogische Gesinnung – Intuitive Erziehungskunst



Artikelnummer 26432



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Mit etwa 1.200 Waldorfschulen und über 2.000 Waldorfkindergärten repräsentiert der aus der Anthroposophie Rudolf Steiners entsprungene Impuls die größte freie Schulbewegung weltweit. Nachdem inzwischen hundert Jahre seit ihrer Begründung vergangen sind, gibt es Anlass, sich darauf zu besinnen, was die Anthroposophie für die Waldorfpädagogik bedeutet. Aus dem Urbild ihrer Entstehung ergeben sich Aufgaben für die gelebte Praxis heute, um die Waldorfpädagogik in Gegenwart und nächster Zukunft in Stimmigkeit zu ihren geistigen Impulsen zu gestalten.

 

Rezensionen

aus: die Drei, 4/2022, Ariane Eisenhut

Begeisternd und gedanklich klar

[...] Linde befragt die geisteswissenschaftlichen Darstellungen Rudolf Steiners und nimmt drei Motive in den Blick: Die Fachlichkeit der Waldorfpädagogik, die Linde im Folgenden als menschenkundliches Verständnis der kindlichen Entwicklung darstellt, die Selbstverwaltung im Sinne der Dreigliederung des sozialen Organismus und die esoterische Vertiefung als Grundlage der täglichen pädagogischen Arbeit. [...]

Linde gelingt es, in begeisternder und gedanklich klarer Form, alle wesentlichen Grundlagen der Waldorfpädagogik zu entwickeln, wobei in der Kürze der Ausführungen kein Wort zu viel zu sein scheint. Er stellt auch Inhalte dar, die sehr esoterisch und wenig bekannt sind, die aber für alle, denen die Waldorfpädagogik ein Herzensanliegen ist, eine wichtige Ermutigung sein können. Das Buch ist gut lesbar und zugleich eine Quelle von Möglichkeiten der Vertiefung für individuelle und gemeinsame Arbeit. Unbedingt empfehlenswert.

aus: erziehungsKUNST frühe KINDHEIT, 01/2022, Frühjahr, S. 40 f., Lorenzo Ravagli

Der Ursprung der Waldorfpädagogik

[...] Auf rund 120 Seiten entfaltet Frank Linde in sieben Kapiteln einen stringenten Gedankengang, der zu den Ursprüngen führt. Sie liegen nicht in historischen Daten oder Ereignissen, sondern in Erfahrungen, die der Gegenwart und Zukunft angehören. Es sind Erfahrungen, die Menschen mit der Anthroposophie machen können, aus der die Pädagogik entstanden ist, in deren Mittelpunkt das Kind steht.

Drei Motive durchziehen den Großessay: die geisteswissenschaftliche Menschenkunde, die pädagogische Gesinnung und die intuitive Erziehungskunst. Die Menschenkunde der Waldorfpädagogik ist ihre wissenschaftliche Grundlage, die pädagogische Gesinnung die Seelenverfassung, nach der sie verlangt, und zur Kunst wird sie, wenn das tägliche Handeln von den Intuitionen bestimmt wird, die aus einer Erkenntnisgrundlage fließen, die zum Ethos werden kann. [...] Jedem, der Kraft, Mut und Weisheit für seinen pädagogischen Alltag sucht, sei das herzerwärmende Kleinod empfohlen, das Linde aus lichten Gedanken geschmiedet hat.

aus: Medizinisch-Pädagogische Konferenz - Rundbrief für medizinisch, pädagogisch und therapeutisch Tätige und interessierte Eltern, Nr. 97/2021, Birgit Krohmer

[...] So könnte diese Schrift für die Waldorfpädagog:innen der frühen Kindheit eine Wegzehrung nach der Ausbildung werden und vielleicht zusammen mit dem Zertifikat zum Abschluss der Ausbildung in Fachschule oder Seminar überreicht werden. Das Buch gibt sicher auch den im kinderärztlichen Bereich Tätigen Ärzt:innen, Kunsttherapeut:innen und den Heilpädagog:innen einen fundierten Einblick in die Grundlagen der Waldorfpädagogik unter besonderer Berücksichtigung des ersten Jahrsiebtes.

 

Vorwort

Die waldorfpädagogische Bewegung für das 1. Jahrsiebt steht vor ihrem 100. Geburtstag – 7 Jahre nach der Schulbewegung gründete sich der erste Waldorfkindergarten 1926 in Stuttgart. So richtig groß wurde die Bewegung, nachdem sie sich 1969 als eigenständige Vereinigung der Waldorfkindergärten gegründet hatte, Ende der siebziger und Mitte der achtziger Jahre. Während sie bis zur Jahrtausendwende stark in ihren Urimpulsen verwurzelt war, zeigten die Folgejahre in den Einrichtungen immer stärker, dass für viele Eltern nicht der anthroposophisch-pädagogische Impuls, sondern viele andere Gründe für die Wahl eines Waldorfkindergartens von Bedeutung waren und sind. Entsprechend dieser Entwicklung nehmen wir immer stärker wahr, dass die Verbindung von Waldorfpädagogik und Anthroposophie auch von manchen Erzieherinnen und Erziehern, die ohne waldorfpädagogische Ausbildung arbeiten, und von vielen Elternvorständen wenig wahrgenommen wird bzw. für sie nicht relevant zu sein scheint. Frank Linde vermag es in seiner unverwechselbaren klaren, stringenten und überzeugenden Art, uns alle daran zu erinnern, dass Anthroposophie und Waldorfpädagogik untrennbar miteinander verbunden sind. Die Fachlichkeit der Waldorfpädagogik, die Selbstverwaltung aus der Dreigliederung des sozialen Organismus heraus und die esoterische Vertiefung als Grundlage der pädagogischen Praxis machen eben den Gesamtorganismus eines Kindergartens – wie den einer Schule – erst zu einem anthroposophisch-pädagogischen Organismus. Mit dieser Schrift will die Vereinigung der Waldorfkindergärten aus ihrer Verantwortung heraus durch Übernahme der Herausgeberschaft diesen Zusammenhang in den Fokus stellen und uns alle an die Grundlagen unserer Arbeit erinnern.

 

Über den Autor Frank Linde

Frank Linde, geboren 1956 in Flensburg. Studium der Mathematik, Musik und Erziehungswissenschaften. Ausbildung an der Freien Hochschule Stuttgart, Seminar für Waldorfpädagogik bei Dr. Ernst Michael Kranich. Mitarbeit am Aufbau der Freien Waldorfschule Flensburg. Klassenlehrer an Waldorfschulen in Rendsburg und Tübingen. Dozent am Waldorfkindergartenseminar Hannover. Seminarleiter des Waldorferzieherseminars Kiel. Tätigkeit in Ausbildung und Fachberatung nach Wege zur Qualität. Mitglied der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft und der Ersten Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum. Vorstandsvorsitzender der Ernst-Michael-Kranich-Stiftung. Zahlreiche Veröffentlichungen zu anthroposophischen Themen. Zuletzt erschienen: "Die Auferstehung im Werk Rudolf Steiners" (2015), Linde et al., „Wer ist Christus?“ (2020), „Engelwirken im Menschenleben. Anthroposophische Betrachtungen in 12 Bildern“ (Advent 2021).

Herausgegeben von Ernst-Michael-Kranich-Stiftung; Vereinigung der Waldorfkindergärten e.V.
Erscheinungsdatum: 31.08.2021
Auflage: 1
Seiten: ca 136
Format: 21,0 x 13,0 cm
Einbandart: Softcover
ISBN: 9783949624001

EU-Verantwortlicher für Produktsicherheit nach GPSR:

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Straße: Freiheithof 2

Ort: 88605 Sauldorf

Land: Deutschland

E-Mail: buero@ingasol.com

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